Gemeinsam identifizieren und gestalten wir Mobilitätslösungen für die Region Mittlerer Oberrhein

Die Region Mittlerer Oberrhein hat in Sachen Mobilität immer wieder Maßstäbe gesetzt. Initiativen wie das Karlsruher Modell, das bundesweit dichteste Carsharing-Angebot, Top-Platzierungen für den Radverkehr und zuletzt die Einführung von MyShuttle als Teil des ÖPNV bezeugen das innovative Potential der Region. Doch heute stehen Kommunen vor neuen Herausforderungen: Stark belastete Haushalte, gesellschaftliche Umbrüche, wie der demografische Wandel sowie der gesetzlich verankerte Druck zu einer schnellen Emissionsreduktion, erschweren die innovative Weiterentwicklung und Umgestaltung des regionalen Mobilitätssystems.

Das Projekt Transformationspfade für eine nachhaltige Gestaltung regionaler Mobilitätsverflechtungen in der Region Karlsruhe (TRAMIGO) bringt Kommunen, Bürger*innen und Expert*innen aus der Praxis sowie der Wissenschaft zusammen, um genau hier anzusetzen: Gemeinsam analysieren wir die Mobilitätsbedürfnisse und Bedarfe in der Region zwischen und innerhalb einzelner Gemeinden. Wir entwickeln verschiedene, plausible Zukunftsszenarien, die auf den bereits vielfach bestehenden Leitbildern aufsetzen, und identifizieren umsetzbare und effektive Maßnahmenpakete als Antwort auf zentrale Herausforderungen der kommunalen Praxis. Besonders tragfähige Lösungen erproben wir in zeitlich begrenzten Realexperimenten direkt vor Ort, um umsetzungsrelevantes Wissen zu erzeugen. So leisten wir in den nächsten 4 Jahren einen Beitrag zur Ausgestaltung eines zukunftsfähigen, regionalen Mobilitätssystems, das zuverlässig Menschen verbindet und gleichzeitig den Planeten und die Lebensqualität aller schützt.

Zeitplan für das Projekt TRAMIGO 2024-2029: Die Phasen heißen Zuhören und Verstehen, Zukunftswege und Chancen, und Ausprobieren und Lernen

Das Bild zeigt die Region Mittlerer Oberrhein kategorisiert nach Raumstrukturen basierend auf RegioStar17. Blautöne kennzeichnen stadtregionsnahe ländliche Gebiete und eine orangene Farbgebung charakterisiert regiopolitane städtische Gebiete.
Region Mittlerer Oberrhein, charakterisiert nach RegioStar 17, Blautöne = stadtregionsnahe ländliche Gebiete, Orangetöne = regiopolitane städtische Gebiete

Die Gestaltung einer zukunftsfähigen Mobilität für alle geht nur gemeinsam: Kommunale Vertreter*innen, Forschende, Verkehrsunternehmen, Bürger*innen und andere Akteur*innen sollten involviert sein. Denn Sie alle beschäftigen sich auf die ein oder andere Weise täglich mit Mobilitätsfragen und können ihren Beitrag zur Lösung von Herausforderungen leisten.

Wir wollen von und mit Ihnen lernen und laden Sie ein: Bringen Sie Ihre Erfahrungen und Expertise ein und werden Sie aktiver Teil von TRAMIGO.

Unsere Motivation: Forschung für und mit Kommunen

Unser Ansatz beruht auf der Überzeugung, dass weder Forschung noch Praxis allein das notwendige Wissen für eine wirksame Mobilitätsentwicklung erzeugen können. Vielmehr entsteht tragfähiges, anwendbares Wissen dort, wo wissenschaftliche Analysen und methodisches Vorgehen mit der täglichen praktischen Erfahrung und oft jahrelangen Expertise der Akteur*innen vor Ort zusammengeführt werden. Deswegen möchten wir Bürgermeister*innen, Verwaltungen, Verkehrsbetriebe und Bürger*innen als aktive Mitgestalter des Projekts gewinnen.

Im Zentrum unseres Ansatzes steht ein wechselseitiger Lernprozess: Die Basis für das gemeinsame Gestalten bildet ein geteiltes Verständnis der Ausgangssituation. Darauf basierend entwickeln wir plausible Zukunftsbilder, die zeigen, welche Gestaltungsmöglichkeiten sich unter verschiedenen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklungsdynamiken ergeben. Diese Szenarien machen Entwicklungspfade greifbar und diskutierbar und ermöglichen es, konkrete Maßnahmenbündel zu gestalten, die wissenschaftliche Erkenntnisse und praktisches Wissen verbinden.

Durch die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten entsteht ein gemeinsamer Gestaltungsprozess, der nicht nur die Forschung voranbringt, sondern vor allem den Kommunen hilft, ihre Strategien für eine zukunftsfähige, vernetzte Mobilität zu optimieren. Schritt für Schritt, im Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft, schaffen wir die Grundlage für eine regionale Mobilitätsentwicklung, die realistisch, tragfähig und zukunftsorientiert ist. 

TRIANGEL - Transfer - Kultur - Raum

Kurzgesagt: TRAMIGO will die Integration von wissenschaftlicher Expertise und lokaler Praxis stärken, regionale Mobilität systematisch verstehen, plausible Zukünfte sichtbar machen und die Entwicklung konkreter Maßnahmen ermöglichen. Getragen von einem gemeinsamen Lernprozess, der alle relevanten Akteur*innen aktiv einbindet.

Zuhören und Verstehen

Wir erfassen die Mobilitätsbedarfe in der Region: durch Interviews mit Bürgermeister*innen, systematische Befragungen der Bevölkerung, Analysen bestehender Konzepte und das Optimieren bestehender Verkehrsmodelle. So entsteht ein realistisches Bild davon, welche Mobilitätsbedarfe es in der Region Karlsruhe gibt und wo die größten Chancen sowie Herausforderungen liegen. 

Ein Icon für Phase 1. Es zeigt eine Glühbirne, Buch, Lupe und Zahnräder auf blauem Hintergrund.

Icon für Phase 2. Drei Personen im Gespräch vor einem Stift, Lineal und Geodreieck auf grünem Hintergrund, sind dargestellt.

Zukunftswege und Chancen

In Workshops entwickeln wir gemeinsam narrative Zukunftsszenarien, aus denen sich konkrete Maßnahmenpakete ableiten lassen. Dabei bringen Wissenschaft und Praxis ihr Wissen zusammen: Forschung liefert Methoden, Best Practices und Kataloge möglicher Maßnahmen; Kommunen und andere Akteur*innen steuern ihre lokale Expertise bei, was es tatsächlich braucht und was überhaupt möglich ist. In diesem wechselseitigen Lernprozess entstehen Lösungen, die mehr sind als die Summe ihrer Teile. Manche dieser Lösungen lassen sich nur gemeinsam umsetzen. Ein besonderer Fokus liegt daher auf der Identifikation von Synergien, zwischen einzelnen Maßnahmen und regional, im Zusammenspiel verschiedener Standorte.

Ausprobieren und Lernen

Besonders vielversprechende Maßnahmen werden in zeitlich begrenzten und finanziell bezuschussten Realexperimenten vor Ort getestet: Zum Beispiel durch erweiterte Angebote geteilter Mobilitätsdienste, neue Tarifmodelle, Informations- und Kommunikationskampagnen, oder das zeitweise Verlagern öffentlicher Pkw-Stellplätze zu Sammelparkplätzen am Gemeinderand für mehr innerörtliche Aufenthaltsqualität.  Gemeinsam mit den Akteur*innen vor Ort werden wir wirkungsvolle Gesamtpakete ineinander greifender Bausteine entwickeln, testen und wissenschaftlich begleiten. Ziel ist es herauszufinden, was funktioniert, wie Maßnahmen erlebt werden, welche Synergien zwischen verschiedenen Veränderungen entstehen und was angepasst werden muss, damit Maßnahmen zu gewünschten Effekten führen.

 

Ein Icon für Phase 3. Stilisierte Gebäude, Checkliste mit Häkchen und Schraubendreher auf gelbem Hintergrund

Der TRAMIGO-Projektplan

Zeitlicher Ablaufplan des Projektes Tramigo von 2024 bis 2029 mit Arbeitsschritten und Zielen sind graphisch dargestellt. Pfeile verbinden die verschiedenen Arbeitsphasen 1,2 und 3. Von Phase 3 führt auch ein Pfeil zurück zur Phase 2.

TRAMIGO setzt auf wechselseitige Lernprozesse, deswegen sind auch die einzelnen Arbeitsphasen nicht voneinander isoliert, sondern bauen durch ihre jeweiligen Erkenntnisse aufeinander auf.

Über das Projekt

Wie ist das Projekt Tramigo entstanden und wer ist Teil des Teams?
Lernen Sie die Partnerorganisationen kennen, die das Projekt mitgestalten. Von Forschungseinrichtungen bis zum Regionalverband 

Über Uns
Gemeinsam Gestalten

Gestalten Sie mit! Tramigo lebt von Ihren Ideen und Beteiligung. Hier finden Sie mehr Informationen zu den einzelnen Projektphasen und Gestaltungsmöglichkeiten. Ob Umfrage, Workshop oder Reallabor: Es gibt viele Wege, sich zu beteiligen und einige Gründe, die dafür sprechen. 
 

Mitmachen